Nach einigen Tagen Erholung im wünderschönen Campeche ging es weiter mit Besichtigungstour diverser Mayastädte auf dem Weg nach Mérida. Neben den berühmten Städten Uxmal und Chichen Itza gibt es unzählige weitere Orte zum Besuchen. Man hat sogar die Qual der Wahl und muss insbesondere mit dem Velo die Route gut planen.
Wir starteten mit den Ruinen in Edzná. Rund sechzig Kilometer liegen zwischen Campeche und Edzná. Somit hatten wir genügend Zeit, gemütlich dorthin zu fahren. Von dieser Strecke stammt das lustige Bild mit der Telefonstange. Wie schon öfters in Mexico brannte das Gras/Boden/Abfall am Strassenrand. Niemand war beim Feuer, um es zu kontrollieren. Die Telefonstangen brannten von unten her ab und hingen nur noch am Kabel in der Luft. Uns erinnerten sie an umgekehrte Finnenkerzen. Es war bestimmt wieder um die 40°C warm, darum hielten wir uns nicht lange bei den Finnenkerzen auf und waren froh in Edzná anzukommen. Dort gönnten wir uns erst mal ein ausgiebiges Mittagessen am Schatten und hielten Mittagsschlaf. Auf dem Parkplatz waren nur wenige Autos parkiert. Wir freuten uns, dass wir endlich nicht mehr in der Touristenmasse waren. Wir hatten zuvor vernommen, dass man auf dem Parkplatz der Ruinen zelten könnte. Dies bestätigten sie an der Kasse. Wir waren aber entäuscht, weil wir vor dem Gittertor (praktisch zwei Meter neben der Strasse) zelten sollten. Die Parkplatzfläche innerhalb des Gitters hätte uns viel besser gefallen. Wir liessen darum das Zelt noch auf dem Velo und starteten die Erkundungstour durch Edzná. Etliche Pyramiden und Tempel gab es zu bestaunen, teilweise musste man bis zu einer Viertelstunde laufen, um zu den nächsten Ruinen zu kommen. Im hintersten Winkel konnte man sogar noch auf einen Altarhügel steigen resp. klettern, von dem man wunderbare Rundumsicht hatte. Besucher oder «Wärter» trafen wir kaum und somit hatten wir die Anlage praktisch für uns. Eigentlich war es auch nicht erstaunlich, dass kaum jemand unterwegs war. In der Sonne hielt man es kaum aus, mich strengte das Besichtigen viel mehr an als das Velofahren. Ich musste mich richtig überwinden, auf die Pyramiden raufzuklettern. Christian hatte damit keine Mühe und wollte unbedingt so viele Pyramiden wie möglich besteigen.
Bevor wir unser Lager einrichteten, gönnten wir uns noch ein kühles Getränk aus dem Automaten – ein Beizli gab es hier nicht. Wir rollten unsere Velos vor das Tor und der Wärter kam und schloss ab. Da sassen wir nun (es war erst 17:00) und wussten nicht recht, wie weiter. Eigentlich hatten wir absolut keine Lust, auf diesem Platz zu zelten. Wir beschlossen daher, noch eine kleine Runde zu drehen. Es lohnte sich! Nach knapp einem Kilometer erreichten wir ein Dorf, das auf keiner Karte eingezeichnet war. Wir fanden sogar ein Geschäft, das noch kühles Bier verkaufte 🙂 Nun brauchten wir nur noch eine Unterkunft. Neben der Strasse lag ein Fussballplatz mit Tribüne – eine mögliche Wahl. Wir fanden aber noch etwas Besseres! Beim Einfahren ins Dörfchen passierten wir eine land- und forstwirtschaftliche Schule und ich beharrte darauf, dort doch anzuhalten. Die Schule hatte dann gerade Ferien aber der «Wärter» der Anlage und seine Familie waren noch vor Ort. Er bot uns an, im Häuschen neben dem Tor (ca 5m2) zu übernachten. Die Chefs seien noch nicht wieder in der Schule und wir könnten beruhigt hier unser Lager beziehen. Er putzte uns sogar noch das WC im Häuschen und fegte das Häuschen raus. Zudem lud er uns ein, ihr Nachtessen zu testen. Er hätte vorige Nacht ein Reh geschossen, welches seine Frau nun im Erdloch gekocht hätte. Diese vielen Angebote nahmen wir dankend an. Zuerst stockten wir im Laden noch mal unsere Vorräte auf und bezogen dann unser Gästehaus. Der nette Mann brachte auch schon bald das Fleisch. Es war auch gar nicht schlecht, einfach etwas knochig. Als wir ihm das Geschirr zurück brachten, lud er uns zu noch mehr Essen ein. Schildkrötenfleisch und -eier gegart im eigenen Panzer. Christian hatte den Mut, das Angebot dankend abzulehnen aber ich wollte nicht so «unfreundlich» sein. Also nahm ich mir eine Tortilla und fischte neben den Klauen/Pfoten/Beinen der Schildkröte, welche die Suppe dekorierten, ein kleines Stück Fleisch und etwas Tomate. Naja – das Reh war mir lieber. Wir wechselten dann wieder zurück in unser Häuschen, wo wir gegen die Mücken das Zelt aufgeschlagen hatten. Die Nacht im Häuschen war relativ windstill – darum litt ich schon ziemlich unter der Hitze. Immerhin hatten wir das WC auch gerade angrenzend. Alles in Allem war dieses Nachtlager immer noch besser als vor den Ruinen.
Am nächsten Tag hatten wir unsere Velos ziemlich schnell gesattelt und kauften noch ein letztes Mal weiteres Essen ein. Beim Beladen der Velos vor dem Laden fielen mir zwei Bauern auf, die sehr europäisch aussahen (blond, blauäugig). Wie ist es wohl so gekommen, dass die beiden in dieser kargen Region leben? Wegen ihrem Pick Up und den Arbeiterkleidern (Latzhose und Hemd) war ich auch sicher, dass es keine Touristen waren. Ohne Lösung des Rätsels fuhren wir also los. Das Tagesziel dieses Tages hiess Hopelchen.
Wir fuhren in dieser wahnsinnigen Hitze durch die Mexikanische Landschaft. Ab und zu machten wir eine Pause am Schatten und sonst geschah nicht wirklich viel Erwähnenswertes. Doch dann plötzlich sahen wir Schilder, die eine Ruine ankündigten, auf die wir nicht vorbereitet waren. Die Ruinen der Stadt Tohcok mussten wir darum auch noch besichtigen. In der grössten Mittagshitze waren wir die einzigen Besucher der Ruine. Sobald wir auf das kleine Plätzchen der Ruine eingebogen waren, kam auch schon der Wärter. Er fragte uns, ob er uns ein wenig zu den Ruinen erzählen sollte. Ich wollte eigentlich nicht unbedingt, weil es einfach so heiss war, dass ich zu nichts Lust hatte. Christian dafür war hoch motiviert. So engagierten wir also den Guide und er startete seine Erzählungen. Es war dann auch wirklich interessant und wir haben viel gelernt. Zum Beispiel dass die Mayas sehr haushälterisch mit dem Wasser umgegangen sind, dies steht im Gegensatz zu den vielen Mormonensiedlungen in der Regionen. Die Mormonen betreiben eine sehr intensive Landwirtschaft und verbrauchen immense Mengen der Wasservorräte. Das Wasser war auch zur Zeit der Mayas ein knappes Gut, darum verehrten sie den Regengott Chaak. Er ziert denn auch viele Fassaden von Tempeln. Weiter erzählte er uns, dass das Bild des blutrünstigen Volkes falsch ist. Entgegen der gängigen Meinung, dass Mayas viele Menschen geopfert hätten, opferten sich die Leute selber. Für sie war das Leben mit dem Opfern nicht zu Ende, sondern begann von vorne. Sie dachten, dass sie durch das Opfern zurück zur Erde gehen, wo sie als frisches Maiskorn wieder auferstehen. Da Menschen aus Mais gemacht werden, kommen sie so auch wieder in den Kreislauf. Er erzählte und erzählte und zeigte uns noch verschiedene Mauern und Ecken in den Ruinen. Ich musste mich sehr konzentrieren, den Ausführungen zu folgen. Vor lauter Mittagshitze und Erzählungen konnte ich einfach plötzlich nicht mehr anders und musste lachen, ich konnte mich nur mit Mühe beherrschen. Das Männdli und Christian verstanden nicht wirklich, was ich so lustig fand. Auf der gesamten Mexicoreise war ich an diesem Punkt einem Hitzeschlag am nächsten. Als wir endlich alles über diese Ruinen wussten, konnten wir den letzten Kilometer nach Hopelchen in Angriff nehmen. Das Männdli riet uns, bei seinem Kollegen, der einen Pool betreibt, unser Zelt aufzustellen. Das klappte auch tatsächlich und wir konnten direkt in der örtlichen Badi zelten. Wir machten noch eine kleine Runde ins Dorf und dort trafen wir nun diese Mormonen. Auf dem Dorfplatz trafen sich die verschiedenen Familien und kauften in den umliegenden Geschäften ein. Sie fielen sehr auf, denn sie trugen altmodische Kleider und sahen eben sehr europäisch aus. Die Männer und Buben trugen Latzhosen, Karohemd und Hut. Die Frauen und Mädchen trugen Röcke und Hauben. Sie sprachen untereinander etwas wie deutsch aber ich wagte mich nicht, jemanden anzusprechen. Während unserem Mitagessen im Park bemerkte ich, dass einer dieser Männer auf einer Bank neben uns voller Genuss ein Traktorenkatalog studierte – fast wie bei uns…
Nach einem gemütlichen und erfrischenden Abend neben dem Pool ging es dann frühmorgens weiter auf der Tempeltour. Nach rund dreissig Kilometern erreichten wir die Höhlen «Grutas de Xtacumbilxunaan». Für die Touristen wurde hier ein Pfad angelegt und die Höhlen farbig ausgeleuchtet. Hier sollen früher Mayas gewohnt haben. Weitere 35 Kilometer später kamen wir bei den Ruinen von Kabah an. Wir konnten gerade noch ein Getränk am Kiosk kaufen und aufs WC gehen, danach wurde das Tor geschlossen. Wir durften auf dem Parkplatz auf der anderen Seite der Strasse zelten. Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie es langsam dunkel wurde um die Tempel – es gab so noch einige schöne Bilder. Die Strasse war zum Glück nicht stark befahren, somit hatten wir (abgesehen vom Hund der mit einem Wärter die Ruine bewachte) eine stille Nacht. Am nächsten Morgen waren wir dann auch die ersten, die die Ruine besuchten. Endlich durfte man mal auf die Ruinen hoch gehen resp. klettern, Christian war allerdings etwas enttäuscht, da man eigentlich auch von unserem Schlafplatz aus schon alles gesehen hat.
Weiter gings dann auf der häufig begangenen Touristentour «Ruta Puuc» – hier kann man Ruinen, Ruinen und nochmal Höhlen und Ruinen besuchen. Wir fuhren an den Ruinen Sayil, Xlapak und Labna vorbei. Wir haben dabei die eine oder andere ausgelassen. Als wir vor dem Eingang einer Stadt eine Österreichische Reisegruppe gefragt haben, ob sich der Besuch lohnen wurde, schenkten sie uns während dem Gespräch Österreichische Waffeln und 20 Dollar für ein Essen. Wie wir wohl ausgesehen haben? Weiter kamen wir an den «Grutas de Loltun» vorbei. War es um die Ruinen am Morgen ruhig und teilweise beinahe menschenleer, herrschte hier wieder Touristenandrang. Wir dachten, dass sich das also lohnen müsse und schrieben uns für eine Führung ein. Hier durfte man nun erstmals eine Sehenswürdigkeit nur mit Führer besichtigen. Neben einem relativ teuren Eintrittspreis musste auch der Führer bezahlt werden. Sie sagten uns, dass sie normalerweise etwa 100 Dollar pro Tour verdienen würden, nach diesem Betrag solle man das Trinkgeld geben. Naja – schlussendlich waren wir etwas enttäuscht. Die Höhlen waren zwar sehr schön, mit der grossen Gruppe (ca 50 Personen) waren doch sehr viele Leute in der Höhle und der Führer machte nur doofe Witze. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, mit einer kleinen (insgesamt 4 Personen mit uns) englischsprachigen Gruppe eine Tour zu machen. Wegen dem Trinkgeld gingen wir darum mit der Spanischen Gruppe mit.
Die Nacht verbrachten wir in Okutzcab in einem Hotel (eine der wenigen Hotelnächte!), denn für mich war es manchmal schon grenzwertig heiss im Zelt. Uxmal hiessen die nächsten Ruinen auf dem Programm. Eigentlich liegen zwischen Uxmal und Kabah nur gerade 22 Kilometer, mit einem kleinen Umweg konnten wir aber noch viel mehr sehen. Da diese Region in Yucatan einfach flach ist, war es auch nicht «schlimm» diese Extrarunden zu fahren. Wir fuhren also wieder «zurück» nach Uxmal. Das ist eine der grossen und bekannten Mayastädte der Region. Da ich einige Wochen zuvor mit Lea auch schon dort war, liess ich Christian die Tour alleine machen. Zudem war es mir mal wieder viel zu heiss und zu teuer. Ich bevorzugte die Siesta im Besucherzentrum. Im Gegensatz zu den Ruinen, die wir davor besucht haben, strömten hier wieder Massen hin. Dafür gabs auch ein Besucherzentrum mit gutem Kaffee, WC und Schattenplätzen. Ausserdem schaute ich auch immer wieder, wie es unseren Velos ging. Christian kam nach etwa zwei Stunden zurück, er war überwältig von der Hitze und den Touristenmassen. Deshalb wollten wir auch noch etwas weiterziehen und die Hektik um Uxmal verlassen. Wir wollten in die nächste Ortschaft Muna pedalen.
In Muna hatten wir erstmals Probleme, einen Platz für unser Zelt zu finden. Vom Stadtplatz fuhren wir zur Kirche, dann in eine Richtung und die andere Richtung, fragten in den einzigen zwei Hotels in der Stadt (wo sie gleich viel wie für ein Zimmer verlangten). Insgesamt fuhren wir etwa eine Stunde durch die Stadt bis wir schlussendlich wieder am Ausgangspunkt anlangten. Beim Polizeiposten gegenüber dem Stadtpark fragten wir, ob wir bei ihnen zelten dürften. Sie sagten uns, dass solche wie wir normalerweise vor der Bibliothek im Park zelten könnten, da an diesem Abend dort ein Konzert stattfinden würde, können wir bei ihnen vor dem Gebäude zelten. Dies nahmen wir dankend an und freuten uns, dass wir direkt neben dem Fest einen Platz hatten. Wir kochten zuerst mal etwas kleines und wollten dann auch an dieses Fest. Um halb neun war immer noch nichts anderes als der Soundcheck zu hören. Die Polizisten meinten dann, dass das Fest erst um Mitternacht beginnen würde, dafür aber bis morgens um fünf Uhr dauert. Naja unsere Freude wegen dem Platz direkt am Fest war somit vorbei. Bis zum Fest wollten/konnten wir nicht wach bleiben und gingen also nur rüber um noch einige «Gute-Nacht-Tacos» zu essen und verzogen uns dann ins Zelt. Da es so heiss war, wollten wir die Aussenhülle nicht auch noch drauf tun. Dafür war es dann aber die ganze Nacht hell und die Leute mussten immer wieder zum Polizeiposten. Auf alle Fälle hatte ich schon angenehmere Nächte.
Der nächste Tag (mein vorletzter Velotag!) stand ganz im Zeichen der Cenotes. Eine Cenote ist ein dolinenartiges Loch oder Höhle, welches mit Wasser gefüllt ist. Die Mayas brauchten die Cenotes als Wasserspeicher. Um die Regengötter willig zu stimmen, dienten die Cenotes auch als Opferstätten. Man findet daher immer wieder Keramikgefässe, Schmuck und auch menschliche Überreste in den Cenotes. Bei allen grossen Mayastädten gibt es auch nahe gelegene Cenotes. Unser Gastgeber in Mérida hatte uns bereits eine Liste mit sehenswerten und wenig besuchten Cenotes geschickt. Wir hatten schon früh ein kleines Abenteuer als wir uns einen Umweg von fünfzehn Kilometern sparen und die Route abkürzen wollten. Wir fuhren weg von einer stark befahrenen Strasse auf eine kleine, die uns Google Maps zeigte. Nach dem ersten Kilometer mussten wir die ersten Tore öffnen oder die Velos rundum schieben. Es ging nicht lange bis wir die ersten Kühe sahen. Neben den Kühen und dürrem Gestrüpp gab es wenig. Christian machte sich etwas Sorge, dass diese Kühe aggressiv sein könnten. Obwohl sie wahrscheinlich noch nicht viele Velofahrer gesehen haben, waren sie sehr friedlich. Ans Fahren war wegen dem schottrigen Weg schon länger nicht mehr zu denken und wir gingen nur weiter, weil wir schon über die Hälfte des Weges zurück gelegt hatten. Immerhin sahen wir auf unserem App, dass wir unserem Ziel tatsächlich näher kamen. Am Schluss mussten wir die Velos noch über ein Tor heben und waren endlich im kleinen Kaff, wo wir hin wollten. Schneller waren wir mit unserer Abkürzung nun wirklich nicht gewesen… Der Weg hat sich für die Cenotes aber sehr gelohnt! Zwei verschiedene Höhlen luden zum Baden ein, da wir wieder über 35°C hatten, machten wir das natürlich sofort. Andere Besucher gab es nicht viele und wir hatten eine gemütliche Mittagspause um diese Höhlen.
Uns fehlten dann noch einige wenige Kilometer ins Kaff Abala. Dort wiesen uns die Einheimischen den Weg zu weiteren Cenoten, wir tauchten dort natürlich auch ein weiteres Mal ab:-) Wir wurden dann von einer Frau eingeladen, in ihrem Garten zu zelten. Wir nahmen dankend an und merkten erst hinter dem Haus, dass sie ihren Garten auch als Abfalldeponie brauchte.. Naja, immerhin gab es kein Konzert mehr. In dieser Nacht kühlte es zum Glück etwas ab – es gewitterte. In einer Blitzaktion warfen wir die Aussenhülle über das Zelten und genossen die Abkühlung.
Nun hatte ich den letzten Velotag vor mir! Durch beeindruckendes Hinterland gelangten wir zu der nächsten Cenote. Sie waren zwar gerade am Flicken des Steges, wir durften aber trotzdem ins Wasser springen. Hier hatte ich aber mal keine Lust aufs Wasser.. Mich interessierten die alten Dörfer mehr! Wir sahen viele alte prachtvolle aber zerfallene Gebäude. Eines war anscheinend eine alte Hacienda, in der sich eine Fabrik zur Verarbeitung von Sisal befand. Wir suchten ein letztes Mal etwas zum Essen und machten eine Pause am Schatten. Schatten fanden wir denn auch bei den Ruinen der Mayastadt Mayapan. Da wir wieder mal über Mittag Ruinen besuchten, waren wir alleine 🙂 Hier durfte man auch endlich wieder auf die Tempel rauf klettern. Christian war glücklich!
Wir absolvierten dann also die letzten Kilometer bis nach Mérida. Abgesehen vom Gegenwind gingen die ganz ring! In Mérida wurden wir von Raúl erwartet. Er ist neben warmshower-Gastgeber auch Tourenguide für Ökotourismus. Bei ihm und seinen Freunden konnte ich einen kleinen Kochkurs machen, wir erlebten Führungen durch die Stadt und natürlich zu Cenotes, konnten in seinem Haus in Hängematten übernachten und erlebten eine echte Mexikanische Fiesta (bei der das Essen erst um Mitternacht begann). Die Tour zu den Cenotes war schon besonders, es begann damit, dass wir einen kleinen Minibus (der Bus fährt, sobald er voll ist) mieten mussten, damit wir für uns und die Velos genügend Plätze hatten. Nach rund einer Stunde Fahrt, luden wir unsere Velos ab und fuhren los in den Wald. Nach einigen Kilometern wurde der Weg immer holpriger aber war kamen ans Ziel. Irgendwo im Gestrüpp standen wir vor einem Loch, in dem eine Leiter befestigt war. Ausgerüstet mit Schnorchel, Flossen und Taschenlampen kletterten wir rund zwanzig Meter ins Dunkle. Unten angekommen, gings direkt ins Wasserwo wir dann mit den Taschenlampen unter Wasser sahen und schnorchelten. Raul zeigte uns etliche interessante Dinge: Tongefässe, Kuh- und Menschenskelett und diverse Steinformationen. Es war ein überwältigendes Erlebnis diese Cenote ganz für uns zu haben und im Dunkeln diese Dinge zu entdecken. Manchmal war mir fast ein bisschen mulmig zumute. Wir konnten also super davon profitieren, dass Raúl neue Cenotes rekognoszieren wollte. Auf dem gleichen Weg tuckerten wir nach Mérida zurück und rundeten den Tag mit den besten Tacos der Stadt ab 🙂
Dann wurde es traurig. Christian und ich beschlossen, unsere gemeinsame Reise nicht fortzusetzen. Darum bin ich nun schon länger zurück in der Schweiz und Christian weilt weiterhin in Mexico. häb sorg!