Peru: bis Huaraz (3.7.-8.8.)

«Gringo, gringo! Hola gringo, hola gringito, que pais? Bienvenido a Peru, bienvenido a mi pais»

Diesen Satz würde ich nun während gut drei Monaten in Peru fast täglich zu hören bekommen. Und er beschreibt Peru eigentlich ganz gut: einerseits freundlich und willkommen-heissend, andererseits aber auch ziemlich lästig und nervend. Aber erstmal der Reihe nach….

Nach dem raschen und erfolgreichen Ausstempeln aus Ecuador, überquerten wir rasch den Grenzfluss Rio Canchis und suchten die peruanische Migracion. Auch hier wollte ausser uns kein Mensch einreisen. Nico unterzog sich erstmals der Felbfieberimpfkontrolle und ich beantwortete dem Migracionsbeamten seine Fragen, lächelte in die Kamera und gab brav meine Fingerabdrücke ab. Da begann sich der Beamte am Kopf zu kratzen und meinte er müsse alles nochmals eingeben, da irgendetwas nicht funktionierte. Also beantwortete ich die Fragen nochmals, lächelte und drückte meine Finger auf den kleinen Kasten. Und wieder geht es nicht. Nachdem eine Weile ahnungslos auf den Bildschirm gestarrt wurde, erkannte der Beamte dann das Problem: «no hay internet» (es hat kein Internet) war seine Erkenntnis und damit war unsere Einreise erstmals auf Eis gelegt. Er wusste nicht wann es wieder Internet hätte, aber ohne könnten wir sicher nicht einreisen. So blieb uns nichts anderes übrig als abzuwarten.

Auf dem Volleyballfeld vor dem Migracionsgebäude hatten sich mitlerweilen schon einige Leute versammelt und da wir eh warten mussten stellten auch wir uns auf. Und so spielten wir bis zum Eindunkeln mit der Polizei, dem Putzpersonal, den Migracionsbeamten, den Ladenbesitzern und Köchen – also eigentlich mit allen welche irgendeinem Job am abgelegenen Grenzübergang nachgingen – Volleyball.

Als es stockdunkel war und wir den Ball definitiv nicht mehr sehen konnten, wurde das Spiel abgebrochen und wir schauten mal nach, ob das Internet nun wieder da wäre. Tatsächlich funktionierte nun alles wie es sollte und wir wurden mit einem grosszügigen 180-Tage Visum in Peru willkommen geheissen. Da es nun schon stockdunkel war wollten wir nicht mehr weiter fahren und erkundigten uns, wo wir den zeltlen könnten. Der Volleyballplatz wurde vom Beamten für geeignet beurteilt und so stellten wir unsere Zelte direkt vor der Migracion auf. Es trudelten nun noch ein paar weitere Touristen ein welche in einer Ecke des Häuschens eingestempelt wurden, während im selben Raum in der anderen Ecke eifrig Fussball geschaut wurde und vor der Tür zwei Velofahrer campierten. Peru war uns sypmathisch.

Der erste Tag auf dem Velo im neuen Land war wunderbar. Wir pedalierten nun nicht mehr auf einer üblen Schotterpiste sondern rollten über nagelneuen Asphalt. Verkehr hatte es so gut wie keinen und das Highlight: die Hunde interessierten sich nicht im geringsten für Velofahrer – es war herrlich. Wir befanden uns nun in der Kaffeeregion von Peru, denn wann immer wir uns einem Dorf näherten, war mindestens die Hälfte der Strasse mit in der Sonnen trocknenden Kaffeebohnen belegt. Nach ein paar kleineren Pässen ging es in einem rassanten Downhill seit langem erstmals wieder auf unter 500müM. Hier säumten nun plötzlich nicht mehr Kaffeebohnen sondern Stände mit einem Riesenangebot an Tropenfrüchten die Strasse und nach und nach erstreckten sich über die ganze Talbreite ausgedehnte Reisfelder soweit das Auge reichte. Innert weniger Tage erreichten wir die Stadt Bagua Grande wo wir unsere Zelte hinter einem Hotel mit Pool und gutem Wifi aufstellten. Auch wenn die Stadt nicht gerade einladend war, legten wir einen Ruhetag ein. Es war gerade Freitag und spät Abends hörten wir in der Nähe des Hotels laute Partymusik und wir waren gespannt was für eine Fete uns erwarten würde. Es stellte sich dann allerdings rasch heraus, dass die Musik vom Nachbarn kam der sein Auto putzte. So blieb die grosse Party halt aus und wir verkrochen uns müde in unsere Zelte und hofften darauf, dass die Karre bald sauber wäre.

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Unser nächstes Ziel war die Ortschaft Cocachimba wo wir dem, mit 771m Fallhöhe, dritthöchsten Wasserfall der Welt einen Besuch abstatten wollten. Die Strecke führte uns, immer noch auf perfektem Asfalt, mit einer äusserst angenehmer Steigung immer weiter gegen die Berge zu. Was für ein Gegensatz zu den unmöglich steilen ecuadorianischen Strassen. Wir passierten die Ortschaft wo es ein Jahr zuvor Martin mit einer üblen Magenverstimmung zusammengelegt hat und machen uns ein Bisschen lustig darüber. Die Strecke zog sich etwas mehr in die Länge als erwartet und so strampelten wir die lezten Meter hoch nach Cocachimba im dunkeln. Schon von weitem hörten wir wieder mal laute Musik und rechneten damit, dass wohl wieder jemand im Dorf sein Auto putzte. Als wir dann wenig später auf dem Dorfplatz eintrudelten war dann klar, dass nicht Autos geputzt wurden, sondern Dorffest war. Mitten auf dem Plazt stand eine grosse Bühne und aus den Lautsprechern schallte die Musik so laut, dass wir uns kaum unterhalten konnten. Wir suchten uns eine Übernachtungsmöglichkeit möglichst weit weg vom Klamauk und stellten unsere Zelte vor einem kleinen Hostel auf. Dort stand bereits ein Zelt von einer Gruppe lustiger Peruaner und sofort wurden wir mit Pisco und Abendessen begrüsst. Das Essen war lecker, der Pisco genau so, aber nichts desto trotz fing es bei mir wenig später ordentlich an zu rumpeln im Bauch und bei längeren Sitzungen auf der Toilette hatte ich Zeit meine Schadenfreude über Martins Kollaps zu bereuen und mich auf eine spannenden Nacht vorzubereiten.

Tagsdarauf war ich der Situation entsprechend nicht sonderlich ausgeruht und hätte gut den ganzen Tag im Zelt bleiben können. Nichts desto trotz nahmen wir die gut zweistündige Wanderung zum Cocta Wasserfall in Angriff. Kaum waren wir losmarschiert begann es dann auch schon zu regnen und es wollte den ganzen Tag nicht mehr aufhören. Zusammen mit etlichen anderen Turis pilgerten wir in plotschnassen Schuhen und Kleider zum Wasserfall. Dank des Regens führte dieser nun ordentlich Wasser und bot trotz des miesen Wetter ein spektakulärer Anblick und das Getose war durchs ganze Tal zu hören. Lange hielten wir es aber nicht aus, denn uns wurde rasch kalt und wir nahmen den Rückweg bald in Angriff.

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Peruanische Brücke

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Peruanische Hünerfusssuppe

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Mercado de Carne

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Mercado

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Der Cocta Wasserfall

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Der Cocta Wasserfall

Ein Tag später war das Wetter bedeutend besser und Nico wollte nochmals zum Wasserfall wandern. Ich war noch immer nicht fit und beschloss schon mal langsam weiter zu fahren. Ich brauchte wirklich lange und erreichte das Dorf Nuevo Tingo nur knapp eine Stunde vor Rocketman Nico. Zum übernachten fanden wir hier einen genialen Platz zuoberst in einem Aussichtsturm von welchem aus wir tolle Aussicht über das ganze Tal und das Dorf hatten.

Aussicht vom Nachtlager über das Tal

Nuevo Tingo steuerten wir desshalb an, weil das Dorf der Ausgangspunkt zu den Inkaruinen Kuelap war. Die Ruinen gehören zu den bedeutendsten und imposantesten im Norden von Peru. Neuerdings muss man nicht mehr eine mehrstündige Busfahrt über sich ergehen lassen um die Ruinen zu erreichen, denn nun verbindet die erste Seilbahn Perus Tingo mit den Kuelap Ruinen welche hoch oben au einer Bergspitze tronen. Und die Peruaner sind sichtlich stolz auf die Seilbahn und das ganze Seilbahn Abenteuer läuft mit einer für Lateinamerika sehr ungewohnten Ordnung und Sicherheitsvorkehrungen ab. Die Peruanische Familie, mit welcher wir zusammen in der Gondel sassen war dann auch sehr erstaunt dass wir keine Angst hatten in der Kabine und wollten uns nicht so recht glauben dass es in der Schweiz nur so wimmelt von Seilbahnen und Sesselliften. Und schon gar nicht glauben wollten sie, dass wie die meisten dieser nur im Winter zum Schifahren benützen.

Kuelap

Die Ruinen von Kuelap fanden wir nur bedingt spannend. Nach den imposanten Tempeln der Mayas schienen die Inkaruinen eher wie langweilige Steinhaufen. Was hingegen imposant war, war die Lage der Ruine und es ist fast unvorstellbar wie die Inkas es geschafft haben das ganze Material führ ihre Städte auf den höchsten Punkt des Berges zu schleppen. Demenstprechend gewaltig war dann auch die Aussicht von Kuelap aus über die umliegenden Täler und Berge.

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Die ganze Region hätte mit verschiedensten Atraktionen, Ruinen, Geisterdörfer, Gräber usw, noch viel mehr zu bieten gehabt. Aber mit dem Velo hätte es wieder ewigs gedauert all die Attraktionen abzuklappern und so liessen wir diese links liegen und machten ein paar Kilometer mehr gegen Süden. Auf perfektem Asfalt, ohne Hundeattacken, mit 1 Auto/h Verkehr und einer Steigung von weniger als 6% erreichten wir ohne grosse Probleme den 3600m hohen Calla Calla Pass und köchelten, entzückt von der Aussicht, unser Mittagessen bevor es dann in einem dreistündigen Downhill auf 900m runter ging.

Wieder einmal wechselte während der Abfahrt unser Tenue von Daunenjacke und Handschuhen zu Bikini, öööööhm ich meine natürlich Shorts & T-Shirt, während sich die Landschaft von karger, alpiner Berglandschaft, über heisse Wüstenlandschaft immer mehr in einen Dschungel wandelte. Gegen 5 Uhr erreichten wir den Ort welcher wieder einmal Las Balsas hiess, deckten uns mit Essen und Wasser ein und suchten uns einen Schlafplatz. Ich war mit der Empfehlung der Polizei, direkt vor der Station zu zeltlen äusserst zufrieden, denn so musste ich mich nur noch knapp 5m weit bewegen. Nico wollte aber sein Zelt mit Herringen befestigen können und zu einem Fussballplatz fahren. Ich hatte keine Lust 2km in die falsche Richtung zu fahren nur um Herringe einzuschlagen. Schlussendlich fuhren wir los und beendeten den Tag halt im dunkeln mit relativ schlechter Laune. Auch dass wir dann bis zum schlafen gehen von einer Bande neugieriger Kinder umzingelt waren und statt eines gemütlichen und ruhigen Abendessen wir jede unserer Bewegungen erklären und die verschiedensten Themen durchdiskutieren mussten, förderte meine Fröhlichkeit nicht gerade.

Am nächsten Morgen stand das umgekehrte des Vortags an. Es ging darum irgendwie wieder aus dem Canyon raus zu kommen und so erwarteten uns gute 2200 Höhenmeter auf 60km – Willkommen in Peru. Wir sassen schon vor Sonnenaufgang auf dem Sattel und es war mir bereits dann zu heiss. Wir verbrachten den ganzen Tag in brühtender Hitze, ohne Schatten und erreichten am späteren Nachmittag endlich den Pass von wo aus es in das Städtchen Celenin hinunter ging. Hier konnten wir bei der Feuerwehr zeltlen, genossen den Luxus einer kalten Dusche und einer ordentlichen Küche. Die Peruaner finden eigentlich jeden Tag einen Grund für ein Fest und so fanden gerade die Fiestas Patronales statt. Die Feuerwehrmänner meinten, wir sollen uns das Fest ruhig anschauen gehen und einfach an die Tür klopfen wenn wir zurück kämen. So zogen wir los und schauten uns eher langweilige Tanzdarbietungen an. Aber eine riesige Holzkonstruktion mit unzähligen Feuerwerkskörpern liess uns nicht mehr los und da das spektakel bereits um 10 Uhr starten sollte harrten wir aus. Die Show ging nicht wirklich um 10 Uhr los und wir wurden auf 11 Uhr vertröstet. Auch um elf war noch nix von Feuerwerk und Spektakel zu sehen und kurz vor Mitternacht waren wir definitiv zu müde um noch länger zu warten und machten uns auf den Heimweg. Kaum hatten wir uns rund 200m vom Festgelände entfernt begann es hinter uns zu krachen wie im Krieg und die ganze Strasse war hell erleuchtet. Es musste ja so kommen…. So rannten wir halt wieder zurück und konnten immerhin noch gut die Hälfte des spektakulären und nicht ganz ungefährlichen Feuerwerks bestaunen. Aber ich glaube es gab keine Verletzten und auch der Feuerwerksfressende Strassenhund hats überlebt.

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Mototaxis haben Peru fest in der Hand, immer und überall

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Danach war es aber definitiv Zeit fürs Bettchen und so klopften wir bei der Feuerwehr an. Leider wurde uns die Tür auch nach mehrmaligem Poltern nicht geöffnet und so standen wir etwas ratlos vor dem grossen roten Tor. Nun ja uns blieb dann nicht viel anderes übrig als uns irgendwie Zugang zu verschaffen. So machte der Hockeyspieler das Räuberleiterli und das Affli kletterte rasch auf die Mauer welche das Weherwehrareal umgab. Auf der anderen Seite ging es mit einem eleganten Katzensprung wieder runter und die Tür wurde von innen geöffnet – das ging ja einfach. Nun waren wir also drin und hatten die geniale Idee nochmals ans Fest zu gehen. Das Fest war nicht viel spannender als zuvor und wir blieben nicht lange. Und es kam wie es kommen musste, zurück bei der Feuerwehr muss natürlich irgend ein altes Mandli mitten in der Nach mit seinem Besen im Schneckentempo die Strasse reinigen. So harrten wir noch eine gute Weile aus bis die Luft entlich rein war und wir ein zweites mal bei der Feuerwehr einbrechen konnten. Nun war aber endgültig fertig lustig und wir gingen schlafen.

Am nächsten Morgen hatten wir das Gefühl, dass ausser uns sonst niemand in der Station übernachtet hat. Kein Wunder hat sich daher die magische Tür nicht geöffnet. Wir packten unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg. Nach rund 7 km merkte ich, dass ich mein Duschtuch vergessen hatte. Nico setzte sich in einen schattigen Strassengraben und ich nahm ein Kollektivotaxi zurück um meint Tuch zu holen. Die Feuerwehr war gerade ausgerückt, niemand öffnete das Tor und ich musste zum dritten mal in die Station einbrechen. Wenig später waren wir dann endlich auf Kurs Richtung Cajamarca. Wir besuchten unterwegs noch die eindrückliche Mosaikkirche von Pollac irgendwo im Juhui draussen, verbrachten wieder einmal eine Nacht in einer Fischzucht, besuchten die Grabfenster von Otuzco bevor wir der hübschen Stadt Cajamarca einen Besuch abstatteten. Irrtümlicherweise wohnte unsere Couchsurfing Gastgeberin nicht in Cajamarca, sondern im nahegelegenen Baños del Inca und so endete ein Tag wieder mal etwas später als gewünscht und geplant.

Aber es hatte sich gelohnt, denn das Haus von Blanca und Abraham entpupte sich als wahre Oase und wir blieben wieder einmal ein Bisschen länger hängen als geplant und genossen guten Kaffee, entspannte Momente im Garten und erledigten sogar einige Notwendigkeiten.

Nachdem wir nun drei Monate zusammen gereist waren, entschieden wir uns ab Cajamarca für ein paar Tage getrennte Wege zu gehen. Nico blieb noch etwas länger in Baños und ich machte mich auf, über abenteuerlichen Wegen in die peruanischen Berge. Eigentlich hätte es eine direkte, asfaltierte und schöne Route gegeben, aber wieso einfach wenn es auch kompliziert geht. So nahm ich die Strasse Richtung der Ortschaft Jesus (dort gibt es übrigens das beste Brot der Welt) und dann gings den ganzen Tag lang auf Schotter bergauf. Ich informierte mich natürlich vorgängig ausführlich über die Strecke und es mangelte definitiv nicht an Schauergeschichten. Denn die Leute in den abgelegenen Dörfern haben grundsätzlich Angst vor den Gringos, denn diese rauben nicht nur deren Organe und Tiere, sondern auch die Kinder und sind sowieso der Teufel in Person. Da es in den abgelegenen Ortschaften keine Polizei gibt oder diese sowieso für nix zu gebrauchen sei, sorgt in den abgelegenen Regionen Perus die Ronda für Recht und Ordnung und das mit den selbstbestimmten zulässigen Methoden. So scheint es angeblich ganz normal zu sein, bei ortnungswidrigem Verhalten ausgepeitscht und eingesperrt zu werden. Und Gringos könne man sowieso auspeitschen, denn die sind ja der Teufel. Auch kursierten Geschichten von Veloreisenden welche genau in dieser Gegend von der Ronda gefangen genommen wurden im Internet.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl fuhr ich los gegen die Berge. Und bereits im ersten Dorf welches ich passierte, rannten die Kinder gringo-schreiend weg und versteckten sich in den Häusern. Auch die Erwachsenen wollten nix mit mir zu tun haben. Nun ja, so sei es dann – solange ich nicht verhaftet und ausgepeitscht wurde war mir das ja noch egal. Der Wechsel von äusserst neugierigen und warmherzigen Peruanern zu den ängstlichen Bewohnern der Bergregion war aber schon ziemlich ungewohnt.

Ich kam dem Pass langsam aber sicher näher und vorallem der einzigen Lagune und somit meiner einzigen Möglichkeit Wasser aufzufüllen. Auf dem Weg zur Lagune werde ich dann von einer Bauernfamilie angehalten und ausgefragt was ich hier zu suchen hätte. Der Weg sei für Gringos gesperrt und ich müsse umdrehen. Ja genau, was für eine super Idee, nach einem Tag lang hochradeln umdrehen und wieder zurückfahren. Ich stellte mich erst mal dumm und versuchte es auf diese Art. Schlug leider fehl. Auch die ich-bin-doch-der-liebe-Christian Methode schlug fehl. Erst als ich begann mit meinen leeren Wasserflaschen rumzufuchteln und erklärte dass, wenn ich nicht zur Lagune kann hier der Gringo verdursten würde, schienen sie den Ernst der Situation zu verstehen und lassen mich wiederwillig passieren.

Wenig später erreiche ich die Lagune, fülle meine Flaschen auf radle weiter gegen den Pass zu. Eigentlich wäre die Lagune ideal gewesen zum campen aber es war eher Zvieri Zeit und nicht Gute Nacht Zeit. Die letzten Meter zum Pass zogen sich wieder mal ordentlich in die länge und ich erreichte die Passhöhe gerade bei Sonnenuntergang. Ich traf einen Hirtenjunge und fragte ob ich hier oben campen kann. Natürlich musste ich die Ronda um Erlaubnis fragen. Und wo finde ich die Ronda? Angeblich sei sein Papa bei der Ronda und er würde dann gleich kommen. Gut, ich stellte mich also auf unbestimmtes Warten in der Dunkelheit auf über 4000m bei eisigem Wind ein. Irgendwann konnten wir uns einigen, dass ich mal das Zelt aufstellte und Abendessen kochte. Es war nun bereits stockdunkel und der bissige Wind machte die Situation nicht gerade angenehmer. Irgendwann tauchte dann der Papa auf und meinte ich müsste den Eigentümer der Parzelle um Erlaubniss bitten – ja toll, soviel zum Thema Super-Ronda-in-Peru. Wir einigten uns schlussendlich dass eine Übernachtung nun wohl auch ohne offizielle Bewilligung möglich sein sollte. So verzog ich mich ziemlich schnell in den Schlafsack, ass mein Abendessen im Zelt und schlief bald ein.

Ich verbrachte trotz fehlender Camping Erlaubnis und Vollmond eine ruhige Nacht im Rondagebiet und packte, nachdem ich mit den ersten Sonnenstrahlen einigermassen aufgetaut war, meine Sachen zusammen und machte mich an die Abfahrt. Heute würde ich das gefährtliche Santa Rosa passieren, in welchem die Velofahrer gefangen genommen wurden. Als ich dann endlich bei dem Kaff ankam ist keine Menschensehle weit und breit zu sehen und ich konnte ohne weiter Umstände passieren und erreichte gegen Nachmittag endlich den Talboden und Asfalt und war nun erstmal aus dem Rondagebiet raus. Auch das Finden einer Übernachtungsmöglichkeit gestaltete sich nun wieder einfacher, denn ich wurde kurzerhand von der Besitzerin eines Ladens eingeladen auf dem Dach ihres Hauses zu campen.

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Tagsdarauf erreichte ich das hübsche Städtchen Huamachuco, besuchte die Vor-Incaruinen und gönnte mir einen Tag Pause bevor ich mich an die Peruanischen Minenstrassen wagte.

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Lehmziegelproduktion

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Peru wäre eigentlich ein reiches Land, denn in den peruanischen Anden stecken Unmengen an wertvollen Mineralen welche auch im grossen Stil abgebaut werden. Da aber so gut wie alle Minen in ausländischer Hand sind, hat die peruanische Bevölkerung ausser Lärm, grossen Landschäden und verseuchtem Wasser nicht viel vom Abbau. Nichts desto trotz sind die abgelegenen Minen über ein ausgedehntes Strassennetz erschlossen. Die Strassen sind in der Trockenzeit in sehr gutem Zustand und nebst etwas Minenverkehr so gut wie verkehrsfrei. Zudem führen die Wege durch die schönsten Bergregionen – ein Paradis zum Velofahren, wenn auch ein anstrengendes.

Ich startete also von Huamachuco aus auf der ersten Minenstrasse in die Berge hinein gegen die wunderschöne Laguna Larga zu. Die Strasse war in perfektem Zustand, nicht zu steil und Verkehr hatte es wirklich kaum. Die Lagune erreichte ich bereits früh am Nachmittag und konnte die schöne Landschaft ausgiebig geniessen. Am nächsten Tag wurde es dann etwas spannend, da ich von anderen Velofahrern den Bericht hatte, dass die direkte Strasse von einem unpassierbaren Erdrutsch verschüttet gewesen wäre. Ich halte jedes Auto an und erkundige mich ob die Strasse wieder passierbar wäre. Die Auskünfte hätten nicht wiedersprüchlicher sein können. Das Risiko war mir zu gross und ich entschied mich für den sicheren Umweg. Der Umweg führte durch eine riesige, ehemalige Mine und so bekam ich erstmals die Dimension und das Ausmass einer peruanischen Mine zu Gesicht. Während gut 20 km fuhr ich durch die mondänliche Landschaft aus aufgetürmtem und abgelagerten Minenschutt.

Die Strasse führte mich wieder einmal in einen tiefen Canyon hinein, aus welchem in aus welchem ich nach dem überqueren der Brücke sogleich wieder herausstrampeln kann. Langsam kannte ich das peruanische Spielchen. Der Weg führt mich diesmal über einen alten Incatrail wiederum auf über 4000 m hoch in die Anden. Die Landschaft war wunderschön, die einzigen Leute welche mir begegnen waren die Schaaf- und Lamahirten welche sich in den abgeschiedenen Tälern um ihre Tiere kümmern und in einfachsten Hütten wohnen.

Ich erreichte die Passhöhe erst am späten Nachmittag, kochte ausgehungert mein Miittagessen und machte mich wieder auf den Weg, denn dieser war noch lang. Kurz vor dem Eindunkeln stand ich vor einer Abzweigung: ein brandneuer Weg, welcher aber über einen längeren Umweg ins Tal und dann vorallem wieder über einen über 4000 m Pass führte, oder einem wohl seit Jahren nicht mehr benutzten Weg, welcher mich schön der Höhe nach viel weiter oben am 4000er Pass ausspucken würde. Auf dem alten Weg waren wirklich keine Fahrspuren, Fussspuren und nicht einmal Tierspuren zu sehen. Der Weg verlor sich auch zeitweise komplett in der Landschaft. Ich nahm die Herausforderung an und hoffte einfach, dass dieser Weg nicht plötzlich versperrt sein würde, denn die gut 20 km wieder retourfahren zu müssen hätte mich nicht nur angek*** sondern es wären mir dann langsam aber sicher auch die Vorräte ausgegangen.

Ich versuchte also die ersten paar Meter auf dem stark verwachsenen Weg zu fahren. Dass es bereits halb dunkel war machte die Sache nicht einfacher, aber wie so oft war die Bergregion furztrocken und ich musste weiterfahren und eine Wasserquelle finden denn seit dem Mittag fuhr ich im Flasche-leer Modus. Irgendwann dann endllich, ein paar modrige Tümpel und ein kleines rostbraunes Rinnsal. Ich entschied mich für das fliessende Wasser, füllte auf und wollte eigentlich das Camp errichten. Ich war aber so aufgeregt und wollte wissen wie der Weg weitergeht, dass ich warscheinlich eh nicht hätte schlafen können. Also zog ich mich warm an, montierte Licht und fuhr weiter. Im Schein der Stirnlampe kämpfte ich mich langsam, Meter für Meter entlang des verwachsenen Weges. Immer wieder gab es kleine Erdrutsche oder Felsstürze zu überqueren aber alles in allem ging es irgendwie. Kurz vor Mitternacht fand ich dann doch, es wäre wohl besser mal etwas zu schlafen, stellte das Zelt auf, filtere mein Wasser und nahm einen Schluck. Und die Bauchschmerzen liessen keine 2 Sekunden auf sich warten. War wohl nicht das beste Wasser. Dann halt heute kein Abendessen und auch nix zu trinken.

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ab in den nächsten Canyon

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ab in den nächsten Canyon

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der Anfang des Incatrails führt noch durch stark bewirtschaftetes Gebiet

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kurze Pause mit anderen Verkehrsteilnehmern

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auf dem Incatrail

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der ganz normale Alltag in Peru

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auf dem Incatrail

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irgendwo auf dem Incatrail

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Erster Blick auf die Cordillera Blanca

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Mittagspause

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der Weg wird wieder besser 🙂

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letzte Kurven auf den nächsten Pass

Erst am nächssten Morgen sah ich, in welch schöner Landschaft ich mich wiedermal befand. Leider fielen auch Frühstück und Kaffee aus – ein harziger Start in den Tag. Zudem war alles gefrohren. Trotzdem wollte ich noch vor Sonnenaufgang los, denn ein Durchkommen auf dem Weg war immer noch ungewiss. Mit klammen Fingern, Hunger und Durst machte ich mich an die letzten Kilomenter auf dem Höhenweg. Nach ein paar Stunden erreichte ich den Punkt wo der Weg ins Tal abfällt und zu meiner Erleichterung treffe ich auf ein paar Hirte und ich bin guten Mutes, dass der Weg durchgängig sein würde. Und tatsächlich, der Zustand des Weges bessert sich schlagartig und ich bremse mich so gut es geht die steilen Serpentinen runter auf die Hauptstrasse. In einem klaren Bach füllte ich endlich anständiges Wasser auf und genoss das beste Haferflocken-Frühstück überhaupt.

Das Risiko hat sich gelohnt, denn der Pass war nun mehr ein kleiner Anstieg und bald darauf ging es in einem laaaangen Downhill entlang des Cordillera Blanca Gebirges gegen den berühmten Canyon del Pato zu. Den Canyon erreichte ich nicht mehr am selben Tag und ich nächtigte wieder mal auf einem Dorfplatz. Das Dorf war so klein, dass kurz nach meinem Eintreffen die ganze Dorfgemeinschaft informiert war, dass ein Gringo im Dorf wäre und auch dort übernachten würde. So kam dann am nächsten Morgen, nebst vielen Dorfbewohnern, auch der Lehrer mit der Schulklasse vorbei um mich zu verabschieden 😀

Der Canyon del Pato ist eine enge Schlucht entlang des Huascaran Nationalparks. Die Strasse klebt regelrecht an den steilen Flanken und führt durch unzählige Tunnels. Leider ist der Canyon heute asfaltiert und hat etwas an Reiz verloren. Nichts desto Trotz war es eine lustige Strecke zum velofahren.

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Im Städtchen Caraz treffe ich per Zufall wieder auf die Australier Scott & Sara, eine Gruppe Kolumbianer, die Bicionarions, und auch Nico trifft ein Tag später in Caraz ein. Es beginnen wieder einmal typische Pausentage der Velofahrer: Essen, Schlafen, Plaudern und Faulenzen.

Wir wollten aber auch noch etwas vom Nationalpark und seinen 6000er Gipfel sehen und machten uns auf die viertägige Wanderung rund um den Berg Santa Cruz in der Cordillera Blanca. Es war ganz schön ungewohnt, plötzlich das ganze Gewicht auf dem Rücken tragen zu müssen, aber es tat auch gut mal etwas Abwechslung vom Velofahren zu haben. Die Wanderung war sehr schön aber auch anstrengend, da sich das ganze wiedermal zwischen 3000 und 5000 m abspielte. Nico und ich schlossen die Wanderung noch mit einem Abstecher zur berühmten Laguna 69 ab. Da wir am Start des Wanderweges campten hatten wir etwas Vorsprung am nächsten Morgen. Und es hatte sich gelohnt, denn so konnten wir die Lagune für rund eine Stunde alleine geniessen bevor dann die Tausend Turis mit den Bussen von Huaraz angekarrt wurden und die Lagune mit ihren Selfiesticks in Beschlag nahmen.

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Die Cordillera Blanca

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Laguna 69

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Camp am Start zur Laguna 69 Wanderung

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Am Llanganuco Pass

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Abendstimmung auf dem Rückweg

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andere haben noch schwerere Rucksäcke

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Taulliraju 5830m

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letzter Pass kurz vor Sonnenuntergang müde erreicht

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Blick zurück auf die erste Tagesetappe

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Die Wandergruppe

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Ich und Taulliraju

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Laguna Arhuaycocha

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Blick auf Artesonraju 6025m

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Sternenhimmel über der Cordillera

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Camp einer organisierten Gruppe mit ein Bisschen mehr Luxus

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Gringo auf dem Weg

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Warten auf den Fotographen.

Foto: Scott Gutierrez

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Erster Tag war noch angenehm flach

Foto: Bicionarios

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an der Laguna 69

Foto: Nico Nauser

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an der Laguna Arhuaycocha

Foto: Nico Nauser

Zurück in Caraz zog es die meisten Velofahrer direkt entlang der Hauptstrasse weiter nach Huaraz, dem touristischen Zentrum der Region. Ich wollte noch etwas versuchen: den Tripple Heart Bypass! Die Strecke ist eigentlich nicht fürs Velo geeignet und wenn, dann mit einem anständigen Mountainbike und möglichst wenig Gepäck, denn ein Grossteil der Strecke muss das Velo geschoben oder getragen werden: «This is a very tough route, best suited to lightweight masochists. Heavily loaded tourers will find it an absolute nightmare, even impossible». Ich fand aber tatsächlich einen Blog von jemandem, der die Strecke mit einem ähnlichen Setup wie ich es habe gemeistert hat und ich beschloss, in einem bequemen Hostelbett liegend, dem Abenteuer stünde nichts mehr im Wege.

Die Strecke sollte mich zuerst über die asfaltierte Strasse in den Park hinein führen, dann über einen knapp 4800m hohen Pass, Punta Olympica, auf die Nordseite der Cordillera. Durch das Seitental Quebrada Juytush wollte ich dann über den Portachuelo de Honda Pass in die Quebrada Honda queren, welche mich dann zurück auf die Hauptstrasse und nach Huaraz führen sollte.

Ich versuchte mein Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren, was gar nicht so einfach war, denn bei Höhen um 5000m würde ich vorallem viel Kleidung und eine komplette Campingausrüstung benötigen. Auch musste ich das gesammte Essen für die geplanten drei Tage bereits von Caraz mitschleppen, da es unterwegs keine zuverlässige Möglichkeit zum Einkaufen gab.

Alle schliefen noch tief als ich mich auf Zehenspitzen aus dem Hostel schlich und die Strecke in Angriff nahm. Zerst noch ein paar Kilometer entlang der Hauptstrasse und dann hinein in die Cordillera. Die Sonne brannte schon am Morgen ordentlich runter aber das Velofahren war ein Spass, denn ich kurbelte mich immer weiter hoch gegen den imposanten 6768m hohen Huascaran Sur. Ich erreichte das Parkgate am späten Nachmittag. Eigentlich musste ich wieder einen Gringopreis Eintritt in den Park bezahlen, versuchte aber mal mein Glück mit der Rambovariante und steuerte vollgas auf die Barriere zu. Das Mandli wusste nicht so recht wie er mit mir umgehen sollte und öffnete die Barriere im letzten Moment. Ich bedankte mich und trat erst recht in die Pedale. Das ging einfacher als gedacht 🙂

Ich fand einen super Zeltplatz kurz vor Sonnenuntergang und genoss die, wenn auch etwas frische, Abendstimmung, eingeklemmt zwischen 6000er Bergen. Am nächsten Tag folgte der Schlussaufstieg über unendlich viele Serpentinen bis zur Passhöhe. Neu gibt es kurz vor der Passhöhe einen Tunnel, welcher einem gut 150hm erspart. Aber das wäre ja bescheissen, also gings über die alte Strasse über den richtigen Pass. Was ich damals noch nicht wusste, war dass die Strasse auf der anderen Seite des Passes weitgehen nicht mehr existierte und so ging es anstatt an eine Abfahrt eher an eine Wanderung mit Velo und Gepäck auf den Schultern.

Endlich zurück auf der neuen Strasse gings dann nochmals gut 1500m runter bis ich in die Quebrada Juztush einbog und die runtergebretterten Höhenmeter wieder begann hochzustrampeln. Ich kam relativ weit ins Tal hinein bis ich plötzlich vor einem riesigen, abgesperrten Tor stand welches in eine Steinmauer eingebaut war, welche den ganzen Talboden absperrte. Ich war etwas irritiert, denn sowas habe ich nun wirklich nicht erwartet. Später finde ich dann heraus, dass den Hirten oft die Tiere gestohlen wurden. Daher haben sie nun einfach das ganze Tal mit einer grossen Mauer abgeriegelt und das Problem war gelöst. Denn hinter dem Tor erstreckte sich dann sozusagen eine riesengrosse Weide auf welchen die Tiere sich selbst überlassen weideten und lebten.

Für mich war das Problem jedoch nicht wirklich gelöst, ich verstand es zu dem Zeitpunkt nicht mal. Mir blieb nicht viel anders übrig als alle Taschen zu demontieren, über die Mauer zu hieven und auf der anderen Seite wieder zu montieren. Mit einem etwas komischen Gefühl gings dann weiter quer durch erstaunte Rinder, Kühe und Schaafe. Mir war nicht ganz wohl, dass ich mich in dem abgeriegelten Gebiet befand und ich hatte keine Lust auf eine nächtliche Begnung mit irgend einer Rondabande. So versuchte ich noch möglicht viel Distanz zu machen. Dies war nun nicht mehr so einfach, denn der Weg existierte nun mittlerweilen weitgehend nicht mehr und ich musste das Rad meist schieben, tragen und mich oft auch mehrmals mit dem Gepäck und Rad seperat durch das unwegsame Geröll kämpfen. Besonders spannend waren wiederum die vielen Erdrutsche und Bachüberquerungen – mir wurde auf jedenfall nicht langweilig.

Irgendwann in der Nacht hatte ich einerseits genug Distanz gemacht um die Runde am nächsten Tag abschliessen zu können und andererseits war ich nun wohl auch weit genug weg vom grossen Tor und hoffentlich der Ronda 😀 Dafür musste ich mich nun gegen den frechen Fuchs wehren, welcher mir mehrmals versuchte mein Essen zu stibitzen, aber mit Tränengas und Gummischrot konnte ich mein Territorium schlussendlich erfolgreich verteidigen.

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immer mit Blick auf den Huascaran Sur gehts berghoch

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und hinein ins Hochtal

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erstes Camp auf 4200m

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Gute Nacht Amigos

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die ersten Sonnenstrahlen

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Blick zurück auf die Serpentinen des Passes

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die letzten Meter auf den Pass haben es nochmal in sich

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dafür werde ich mit einer tollen Abfahrt belohnt

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Blick in die Quebrada Juztush

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Durchgang versperrt

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toller Campspot nach all den Strapazen

Wie gewohnt war wieder mal alles gefrohren am nächsten Morgen und Frühstück fiel erstmal aus. So startete ich halt hungrig in den kalten Morgen. Warm wurde mir aber schnell, denn noch immer musste ich das Velo vorallem tragen. Je näher ich dem Pass kam, desto dünner wurder zwar die Luft, aber umso offener wurde der Weg und ich konnte endlich wieder schieben und erreichte den 4750m hohen Pass bereits kurz nach Mittag und ich freute mich auf die Abfahrt. Die Freude war nur von kurzer Dauer, denn die «Abfahrt» war so stark mit Büschen verwachsen, dass an ein Fahren nicht zu denken war. Ja sogar schieben war teilweise unmöglich, denn in den Büschen blieb ich immer wieder mit den Packtaschen hängen und ein vorwärtskommen war nur sehr langsam möglich. Irgendwann habe ich dann den Boden der Quebrada Honda doch mal noch erreicht – sehr zum Erstaunen der Minenarbeiter. Ja so ist das in Peru: einerseits wird ein Nationalpark ausgeschildert und von den Gringos ein horrendes Eintrittsgeld kassiert und gleichzeitig wird inmitten des «Nationalparks» im grossen Stil Bergbau betrieben. So erstaunt es nicht, dass die Quebrada Honda in keinem Touristenprospekt erwähnt wird und auch keine Touren dorthin angeboten werden. Es ist besser die Turis wissen nicht was in der Quebrada alles so abläuft.

Eigentlich wollte ich noch zuhinterst im Tal einen Gletschersee besuchen. Aber der Zugang führte natürlich durch abgesperrtes Minengebiet. Ich konnte keine Menschenseele ausfindig machen um eine Durchgangserlaubnis zu erhalten und dann verliess mich schlussendlich der Mut, einfach mal mit dem Velo auf Erkundungstour auf dem Minengelände zu gehen und ich habe den See leider nie gesehen 🙁

Es wurde auch höchste Zeit die Quebrada endlich zu verlassen, wollte ich es noch bis Huaraz schafen. Die Fahrt zog sich wieder ordentlich in die länge und ich kurvte noch im dunkeln aus dem Seitental raus. Auch diesmal ging es wieder darum ein riesiges Eisentor welches das gesammte Tal absperrte zu passieren. Kurz vor der Hauptstrasse dann ein einladendes Schild für ein Thermalbad – genau das Richtige um das Abenteuer blubbernd ausklingen zu lassen.

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akzeptabler Frühstücksplatz nach einer kalten Nacht

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immer schön weiterschieben

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nicht alle überleben die Strecke

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fast geschafft

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Panorama auf dem Pass

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Blick zurück auf eine heisse Strecke

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Blick nach vorne in die QUebrada Honda

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jeah, ich konnte tatsächlich etwas fahren

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ordentlich eingewachsener Weg

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Mineneingang in der Quebrada Honda mit ordentlich verseuchtem Bach

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Quebrada Honda

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Hier sind die Zäune noch aus Stein

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Quebrada Honda

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Blick zurück auf die Q Honda

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Huaraz erreichte ich dann einen Tag später und traf im inoffiziellen Velo-Hostel «El Tambo» wieder auf die altbekannten Gesichter aus Caraz und viele weitere verrückte Veloreisende. Ich vermisste Caraz sofort. Huaraz war laut, lärmig, stinkig, schmuddlig und hektisch. Dennoch gönnte ich mir ein paar ruhige Tage, viel Kaffee und möglichst wenig Bewegung um dann mit neuer Energie in den Süden Perus einzutauchen.

Huaraz: unten Hektik, oben Berge

1 thought on “Peru: bis Huaraz (3.7.-8.8.)”

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